Zum Unwort des Jahres 2014 gekürt
Aus der Medienberichterstattung wurde von Anfang an deutlich, dass sich die führenden Vertreter der Pegida demonstrativ mit Wortmeldungen zurückhielten. Angesprochene "einfache" Teilnehmer der Demonstrationen hingegen gaben oft nur Worthülsen oder gar schauerlichen Unsinn von sich. Bald aber setzte sich, mangels vernünftiger Argumente, der Protestruf "Lügenpresse" durch.
Ich empfinde die Bennung zum Unwort des Jahres 2014 als originellen und intelligenten Anstoß zum Nachdenken. Als Kampfruf im ideologischen Wirrwar des Ersten Weltkrieges entstanden, machten sich später die Nationalsozialisten den Begriff zu eigen, um die öffentlichen Medien in ihrem Sinne aus- bzw. gleichzuschalten und zu diktieren. Um so methodenähnlicher erscheint die neuerliche agitatorische Aufwertung des Wortes zum Slogan. Hier sollen Demagogie praktiziert und die wahren Hintergründe der Bewegung Pegida verbrämt werden. Ein offenes Ziel hat sie bis zum heutigen Tage nicht bekannt gegeben. Und wenn jetzt sogar eine Solidarisierung mit der französischen Satirezeitschrift Charlie geheuchelt wird, macht dies das Bild nur noch makaberer.
Natürlich ist das auch ein Wink mit dem Zaunspfahl an die öffentlichen Medien. Meinungs- und Pressefreiheit ist ein hohes Gut der Demokratie, das gepflegt und gehütet sein will.
Jo Rozynski
Aus der Medienberichterstattung wurde von Anfang an deutlich, dass sich die führenden Vertreter der Pegida demonstrativ mit Wortmeldungen zurückhielten. Angesprochene "einfache" Teilnehmer der Demonstrationen hingegen gaben oft nur Worthülsen oder gar schauerlichen Unsinn von sich. Bald aber setzte sich, mangels vernünftiger Argumente, der Protestruf "Lügenpresse" durch.
Ich empfinde die Bennung zum Unwort des Jahres 2014 als originellen und intelligenten Anstoß zum Nachdenken. Als Kampfruf im ideologischen Wirrwar des Ersten Weltkrieges entstanden, machten sich später die Nationalsozialisten den Begriff zu eigen, um die öffentlichen Medien in ihrem Sinne aus- bzw. gleichzuschalten und zu diktieren. Um so methodenähnlicher erscheint die neuerliche agitatorische Aufwertung des Wortes zum Slogan. Hier sollen Demagogie praktiziert und die wahren Hintergründe der Bewegung Pegida verbrämt werden. Ein offenes Ziel hat sie bis zum heutigen Tage nicht bekannt gegeben. Und wenn jetzt sogar eine Solidarisierung mit der französischen Satirezeitschrift Charlie geheuchelt wird, macht dies das Bild nur noch makaberer.
Natürlich ist das auch ein Wink mit dem Zaunspfahl an die öffentlichen Medien. Meinungs- und Pressefreiheit ist ein hohes Gut der Demokratie, das gepflegt und gehütet sein will.
Jo Rozynski