Heute werden 100.000 Protestierende in Leipzig erwartet - für und gegen Legida
Pegida will weiter demonstrieren, heute in Leipzig als Legida, und am nächsten Montag sicherlich wieder in Dresden. Die Auffassungen zu den Protesten sind sehr widersprüchlich. Wir befinden uns zunehmend zwischen Anarchie und Demonstrationsrecht. Die Polizei dürfte längst an den Grenzen der personellen Belasstbarkeit angekommen zu sein. Von den Kosten ganz abgesehen. Soziologen versuchen, das Phänomen zu analysieren. Die einen halten die Pegida-Anhänger nicht für "Normalbürger" und warnen vor Bagatellisierungen. Andere glauben, dass die Bewegung ihren Zenit erreicht hat, und wohl bald abflachen wird. Allerdings kommen auch aus dem Ausland immer mehr besorgte und enttäuschte Stimme zu diesen Ereignissen. Das Image der gesamten BRD leidet, auch wenn in anderen Städten die Ablehner der Pegida überwiegen.
Was tun? Die SPD-Spitze ist gegen einen Dialog mit Pegida (SZ 20.01.15). Gregor Gysi will in Dresden mit Pegida-Mitläufern reden (SZ 21.01.15). Die vorgestrige Pressekonferenz in der Landeszentrale für politische Bildung stößt bei weitem nicht nur auf Gegenliebe, z.B. aus den Reihen der Grünen (SZ 20.01.15, S.3). Ministerpräsident Tillich redet wohl darüber, aber er sagt nicht viel (SZ 20.01.15, S. 6).
Weitere schlimme Signale. Auf Facebook tauchen ausländerfeindliche Äußerungen auf, die von Lutz Bachmann stammen könnten, was er jedoch abstreitet. In Leipzig unternehmen Unbekannte im Netz den Versuch, die Teilnehmer an den Demonstrationen zu verwirren, was zu unkontrollierbaren Handlungen führen kann. Und so entsteht aus einer scheinbar friedlichen Demonstrationsbewegung immer mehr ein psychologischer Kampf, dessen Ausgang bedrohlich wirkt. Aber das ist auch nicht verwunderlich. Denn wer Feindbilder aufbaut, wird Feindschaft erreichen. Im Moment scheint die Pegida nicht zum lösungsfähigen Dialog bereit zu sein. Sie haben zwar kein erklärbares Ziel, aber das mit aller Kraft...
Jo Rozynski
Pegida will weiter demonstrieren, heute in Leipzig als Legida, und am nächsten Montag sicherlich wieder in Dresden. Die Auffassungen zu den Protesten sind sehr widersprüchlich. Wir befinden uns zunehmend zwischen Anarchie und Demonstrationsrecht. Die Polizei dürfte längst an den Grenzen der personellen Belasstbarkeit angekommen zu sein. Von den Kosten ganz abgesehen. Soziologen versuchen, das Phänomen zu analysieren. Die einen halten die Pegida-Anhänger nicht für "Normalbürger" und warnen vor Bagatellisierungen. Andere glauben, dass die Bewegung ihren Zenit erreicht hat, und wohl bald abflachen wird. Allerdings kommen auch aus dem Ausland immer mehr besorgte und enttäuschte Stimme zu diesen Ereignissen. Das Image der gesamten BRD leidet, auch wenn in anderen Städten die Ablehner der Pegida überwiegen.
Was tun? Die SPD-Spitze ist gegen einen Dialog mit Pegida (SZ 20.01.15). Gregor Gysi will in Dresden mit Pegida-Mitläufern reden (SZ 21.01.15). Die vorgestrige Pressekonferenz in der Landeszentrale für politische Bildung stößt bei weitem nicht nur auf Gegenliebe, z.B. aus den Reihen der Grünen (SZ 20.01.15, S.3). Ministerpräsident Tillich redet wohl darüber, aber er sagt nicht viel (SZ 20.01.15, S. 6).
Weitere schlimme Signale. Auf Facebook tauchen ausländerfeindliche Äußerungen auf, die von Lutz Bachmann stammen könnten, was er jedoch abstreitet. In Leipzig unternehmen Unbekannte im Netz den Versuch, die Teilnehmer an den Demonstrationen zu verwirren, was zu unkontrollierbaren Handlungen führen kann. Und so entsteht aus einer scheinbar friedlichen Demonstrationsbewegung immer mehr ein psychologischer Kampf, dessen Ausgang bedrohlich wirkt. Aber das ist auch nicht verwunderlich. Denn wer Feindbilder aufbaut, wird Feindschaft erreichen. Im Moment scheint die Pegida nicht zum lösungsfähigen Dialog bereit zu sein. Sie haben zwar kein erklärbares Ziel, aber das mit aller Kraft...
Jo Rozynski
