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Ausstellungsband des DHMD, 2018 |
In der heutigen SZ (Ausgabe Dresdner & Meissner Land, S. 13) wurde aus dem Wählerforum in Meißen vom 13. August berichtet. Wenn dort im Zusammenhang mit der Integration von Migranten die Behauptung aufgestellt wird, die Flüchtlinge hätten einen geringeren IQ, stehen mir die Haare zu Berge. Nur gut, dass Anwesende, wie z.B. der Kandidat der LINKEN Tilo Hellmann sofort konsequent darauf reagiert haben. Diese Provokation zeugt nicht nur vom Unverständnis zu diesem Begriff "IQ" - das ist Rassismus!
"Der Intelligenzquotient (IQ) ist eine durch einen Intelligenztest ermittelte Kenngröße zur Bewertung des intellektuellen Leistungsvermögens im Allgemeinen (allgemeine Intelligenz) oder innerhalb eines bestimmten Bereichs (z. B. Faktoren der Intelligenz) im Vergleich zu einer Referenzgruppe." (wikipedia). Er ist nicht gleichzusetzen mit sozialer und kultureller Herkunft oder aktuellem Bildungsgrad. Kennt der Fragende seinen eigenen IQ? Und woran wird er gemessen?
Die haltlose, willkürliche Stigmatisierung von Menschen kennen wir doch aus der deutschen Geschichte, als mit tödlicher Gründlichkeit festgelegt wurde, wer Herrenmensch sein durfte und wer als Untermensch zu gelten hatte. Auch und gerade die Reduzierung auf einen vermeintlichen Intelligenzquotienten ist außerordentlich fragwürdig. Das ist Rassismus, ob sich der Betreffende darüber bewusst ist oder nicht, ob er sich absichtlich so äußert oder ob es in ihm schlummert! Das wurde mir u.a. in einer Sonderausstellung des Deutschen Hygiene Museums Dresden wieder sehr bewusst, die ich im vorigen Jahr mit meinen Berufsschülern besuchte: "Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen".
Mich tröstet ein wenig, dass der Protest im Saal die Überhand gewonnen hatte, als durch einen "älteren Herrn" gefragt wurde, für wen die Rettung angemessen wäre, wenn ein Deutscher, ein Afrikaner und ein Syrer in Seenot...! Da muss nicht lange gegrübelt werden. Das ist offenkundiger Rassismus!
G. Dietmar Rode
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