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Die „Unteilbarkeit“ des Herrn Kretschmer und seiner Partei CDU

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Leserbrief kurz vor der Wahl

von Roland Hering

Seit seinem Amtsantritt lässt Herr Kretschmer kaum eine Möglichkeit zu öffentlichen Auftritten aus. Besonders auch in Zeiten des Wahlkampfes. Zu jeder Gelegenheit betont er, gegen Rechtsextremismus und Neonazis zu kämpfen. Er zeigte sich z.B.  in Ostritz, in Görlitz und Chemnitz, um das auch zu „beweisen“. Er will „ein Ministerpräsident für alle Sachsen“ sein. 

Für alle Sachsen? Diese Frage muss erlaubt sein. 

Ein breites Bündnis rief für den 25. August 2019 zur „unteilbar – demo“ nach Dresden auf. Dem Aufruf schlossen sich Parteien, Organisationen, Kirchen usw. an. Darunter auch der Koalitionspartner der Landesregierung, um in Sachsen zu bleiben, SPD. Kritik wurde laut, dass die sächsische CDU weder am Bündnis, noch an der Protestdemonstration teilnahm.  Herr Kretschmer erklärte auf Nachfrage „ich finde es gut, dass Menschen die Demokratie und den Rechtsstaat verteidigen möchten“. Weiter sagte er, „aber ich kann als CDU-Vorsitzender  und Ministerpräsident nicht bei einer Veranstaltung dabei sein, bei der auch Kräfte wie die Antifa mit von der Partie sind“. 

Seine weiteren Auslassungen zur Seenotrettung und zu den Bedenken zum Polizeigesetz erwähne ich nicht weiter. Ich bin auch nicht immer mit dem Auftreten von meist jungen Leuten gegen Neonazis und anderen Rechtsextremen einverstanden. Aber diese Aussage von Herrn Kretschmer zeigt mir seine tatsächliche Haltung im Kampf gegen  Neonazis. Er greift damit alle Antifaschisten an. Es gibt mit Sicherheit auch Mitglieder, Sympathisanten und Wähler der CDU darunter. Übrigens befindet sich Herr Kretschmer in bester Gesellschaft mit der „Bild“, die am Sonntag, den 25.08.2019 titelte „So spaltet unteilbar die Nation“.

Interessant ist auch seine Haltung zu den Ereignissen in Chemnitz vor einem Jahr. Obwohl nunmehr sogar das LKA (!) nach entsprechenden Auswertungen von gezielten Hetzjagden spricht, leugnet er diese nach wie vor. Und „last not least“ – nun hat sich auch noch Vera Lengsfeld, eine frühere „Bürgerbewegte“ auf ihrem Blog gemeldet. Sie verurteilt die Protestdemo als von den „Linken und den Linksextremisten“ organisierte Aktion. Herr Kretschmer, Sie sind mit Ihrer Haltung in guter Gesellschaft. „Mein“ Ministerpräsident sind Sie mit Sicherheit nicht, obwohl ich Sachse aus Überzeugung bin.

Roland Hering

Fotos: Rode



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