Bröckelt DIE LINKE nun weiter von oben her?
Nachdem sich kürzlich erst Oskar Lafontaine, einer der Gründerväter der Partei, in die parteilose Altersruhe zurück gezogen hat, was mit fast 79 Jahren sicherlich verständlich ist, geht heute auch die Co-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow (44) ins Private.
Sie schrieb dazu: »Ich weiß um die vermeidbaren Fehler, die ich selbst gemacht habe. Ich weiß auch, dass ich es nicht ausreichend vermocht habe, diejenigen zu überzeugen, die mit Erneuerung vor allem die Angst vor dem Verlust des Vertrauten, der Gewissheiten verbinden.« Die Sympathiewerte für DIE LINKE zeigt die Befragungsplattform Civey heute mit 4,7% an.
Für den Rücktritt gab sie drei Günde an:
1. lässt ihre private Lebenssituation nicht genügend Raum für die Funktion als Vorsitzende.
2. meint sie, dass die Erneuerung neue Gesichter braucht, um glaubwürdig zu sein.
3. sind es die "eklatanten Defizite um Umgang mit den Sexismus in der eigenen Reihen, wobei sie damit auch auf die offengelegten Zustände im Landesverband Hessen anspielt. (https://www.die-linke.de/start/presse/detail/die-linke-stellungnahme-zur-berichterstattung-des-spiegel/)
Die eigentliche Kernaussage aber scheint mir zu sein:
»Das Versprechen, Teil eines Politikwechsels nach vorn zu sein, konnten wir aufgrund eigener Schwäche nicht einlösen ... Wir haben zu wenig von dem geliefert, was wir versprochen haben. Ein wirklicher Neuanfang ist ausgeblieben. Eine Entschuldigung ist fällig, eine Entschuldigung bei unseren Wählerinnen und Wählern, deren Hoffnungen und Erwartungen wir enttäuscht haben.«