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Channel: Kreis Meißen von links
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Weil wir gerade über die Sparkasse reden...

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Die Sächsische Zeitung bringt es mal wieder auf den Punkt

Heute wird unter der Überschrift "Die Besserverdiener"über die hohen Gehälter deutscher und sächsischer Sparkassevorstände informiert. "Viele Sparkassenchefs in Sachsen bekommen mehr als die Bundeskanzlerin. Das Gehaltssystem wirkt willkürlich." (SZ vom 22.07.2016, Wirtschaft, S. 21).

Hochqualifizierte Leute mit hoher Verantwortung sollen natürlich entsprechend vergütet werden. Nun bin ich auch hochqualifiziert und habe mich in meinen Berufstätigkeiten als promovierter Dozent auch immer redlich bemüht, um Berufsschüler, Studenten und Führungskräfte voranzubringen. Aber dass ich dabei kaum ein Zehntel des Monatsgehaltes (Brutto) eines Sparkassenvorstandes (Meißen: 372.800 im Jahr = 31.000 im Monat) bekam, ist doch eine auffällige Differenz. Da könnte selbst die Bundeskanzlerin ein wenig traurig sein, denn sie bekommt für ihr unvergleichlich verantwortungsvolleres Amt "nur" 282.000 € (vgl. z.B. auch Wirtschaftswoche) - sei´s ihr gegönnt, sie hat es nicht leicht...

Die Gehälter der Sparkassenvorstände im Ostdeutschen Sparkassenverband sind marktüblich und richten sich nach den Vergütungsempfehlungen des OSV, meint Sparkassensprecher Ralf Krumbiegel. O.k., da wird sich kein Vorstand dagegen sträuben. Aber sind Unternehmensvorstände (und z.B. auch Profi-Fußballer) die wirklich wertvolleren Menschen?

Die Lage der Sparkasse Meißen scheint widersprüchlich zu sein. Einerseits kommen ca. 2 Millionen € zur Gewinnausschüttung. Das ist sehr gut und verdeutlicht die hohen sozial- und kommunalpolitischen Unterstützungsmöglichkeiten. Andererseits wird jede dritte Filiale aus Kostengründen geschlossen. Hätte man da nicht erst einmal bei der Gehältern der Vorstände (2,5) anfangen können? Denen dürfte doch ein Zehntel weniger keine Schmerzen bereiten, oder? Und schon wäre eine Planstelle auf der unteren oder mittleren Ebene mehr abgesichert. Was sagen denn die Mitglieder des Verwaltungsrates der Sparkasse Meißen dazu, in den auch die Kreistagsfraktion DIE LINKE eine Vertreterin entsendet?

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Sparkasse_Mei%C3%9Fen

Nebenbei: Sparkassen und Bankengruppe Santander  haben kürzlich einen sechs Jahre langen Rechtsstreit um die Markenrechte für das Rot im Firmenlogo ausgefochten. Da möchte ich mal wissen, was so etwas kostet.

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