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Quelle: https://www.welt.de/ |
Die Krise ist gekennzeichnet durch die allgegenwärtigen Bedrohungen der Pandemie, den Druck der Sofort-Aufgaben sowie die weitgehende Lähmung unserer sozialen und persönlichen Mobilität. Die Medien überschütten uns mit ständig neuen und oft widersprechenden Informationen. Aber keiner weiß, wie es wirklich konkret weitergehen wird. So etwas haben die meisten von uns noch nicht erlebt, außer vielleicht die ganz alten Menschen im Krieg.
In dieser Situation scheint die Regierung mit ihrem Krisenmanagement für viele einen guten Job zu machen. Die meisten Menschen verhalten sich vernünftig, diszipliniert und kooperativ. Das ist beeindruckend. Und das äußert sich auch im Meinungsbild, das auch so in der jüngsten FORSA-Befragung zum Ausdruck kommt.
Wie ist es in dieser Lage um DIE LINKE bestellt? Das frage ich mich immer wieder. Auf Bundes- und Landesebene wird versucht, wenigsten über das Internet präsent zu sein. An der Basis sieht das noch schwieriger aus. Jetzt wirkt es sich wohl problematisch aus, dass in den letzten Jahren viel zu wenig für die digitale Kommunikation getan wurde.
Welche Schwerpunkte sehe ich für die Partei?
Natürlich geht es jetzt zu allererst um die Betroffenen, die Familien, um die Unterstützung aller Hilfebedürftigen und die Sicherung elementarer Existenzbedingungen in vielen gesellschaftlichen Bereichen.
1. Es kommt für uns als Linke natürlich darauf an, die Durchsetzung der erforderlichen Maßnahmen in der Krisenbewältigung zu unterstützen, die Menschen konstruktiv zu orientieren und aktiv zu helfen. Das entspricht auch unseren den Traditionen als Kümmerer-Partei. Dafür gibt es viele kollektive und individuelle Möglichkeiten. Auch ich musste mich, wie viele andere, beruflich neu einstellen und versorge meine Studenten jetzt online, d.h. über E-Mails und Video-Konferenzen. Die Gruppen der Basis aktivieren sich zunehmend wieder und beraten sich, wie z.B. in Radebeul, intensiv über WhatsApp. Und in Coswig wird inzwischen begonnen, mit Zoom zu kommunizieren. Über Webseiten und Blogs könnten noch mehr Informationen und Argumentation bereitgestellt werden. Unsere engagierte soziale und demokratische Kommunikation ist unentbehrlich.
2. Was kommt danach? Hier ist DIE LINKE mehr denn je mit ihren politischen Ansätzen gefragt. Linke Positionen für Gesundheit und Pflege, Wirtschaft, Wohnen und Umverteilung rücken wieder in das Zentrum der Debatte. Neue Chancen für Frieden und Umwelt deuten sich an. Die jetzt eingeschränkten Möglichkeiten der Demokratie, des Bildungswesens und des kulturellen Lebens müssen erhalten bleiben und wieder aktiviert werden.
Es gibt also viel zu tun, damit wir uns an diesen Frühling eines Tages voller Achtung und Optimismus erinnern können.
G. Dietmar Rode,
Blogger, Radebeul